Otto Steiger, geboren am 4. August 1909 in Uetendorf bei Thun (Kanton Bern), in Bern aufgewachsen. Ab 1928 lebte Steiger in Paris, wo er 1930 das Gymnasium abschloss und ein Romanistik-Studium aufnahm, jedoch wieder abbrach; Gelegenheitsarbeiten. 1936 kehrte er in die Schweiz zurück und trat als Redakteur und Nachrichten-Sprecher in den Dienst der Schweizer Depeschenagentur. Während des Zweiten Weltkriegs amtierte er als offizielle Nachrichten-Stimme der Schweizer Regierung beim Radio. Im Frühjahr 1943 Rücktritt von dieser Funktion und Gründung einer privaten Handelsschule in Zürich, deren Leitung er 1954 abtrat, ab 1955 Leiter eines Handelsunternehmens. 1952–1957 Präsident des Zürcher Schriftstellervereins. 1970–1974 Vizepräsident des Schweizer Schriftsteller-Verbandes. 1974 Mitbegründer der Urheberrechtsgesellschaft ProLitteris und bis 1984 deren erster Präsident. 1974–1981 Stiftungsrat der Schweizerischen Schillerstiftung. 1981/82 Präsident des Deutschschweizer PEN-Zentrums. Seit 1975 freiberuflicher Schriftsteller und streitbarer Kolumnist für die Zeitschrift „Femina“ (1975–1983), den Zürcher „Tages-Anzeiger“ (1978/79) sowie die Gewerkschaftspresse. Steiger lebte in Zürich, wo er am 10.5.2005 starb.
* 4. August 1909
† 10. Mai 2005
von Beat Mazenauer
Essay
In den Handbüchern zur Geschichte der Schweizer Literatur wird dem umfangreichen Prosawerk von Otto Steiger allenfalls eine schmale Randnotiz eingeräumt. Zu Unrecht ist es von vielen deshalb unterschätzt, weil sich Steigers Schreibweise weder durch kühne Stilexperimente noch durch ...